Gemeinsam mit AMANDLA Social Enterprises hat Knorr-Bremse Global Care e.V. die Safe-Hub Global gGmbH gegründet, um das Safe-Hub-Model weltweit zu skalieren. Im Jahr 2007 startete das erste Projekt in Südafrika.
Auf dem Sportplatz wird gekickt, im Jugend- und Ausbildungscafé die Hausaufgaben gemacht, im Computerraum die Welt übers Internet kennengelernt. Dazu kommen Bildungsakademie, Bewegungsraum, psychosoziales Beratungszentrum und Flächen für Sozialunternehmen. Ein Safe-Hub wie der in Khayelitsha am Stadtrand von Kapstadt fungiert als sicherer Rückzugsort für Jugendliche, ihre Familien und die Gemeinschaft in den umliegenden Townships. Um die finanzielle Nachhaltigkeit der Safe-Hubs zu sichern, werden zusätzlich wirtschaftliche Modelle entwickelt, die zur finanziellen Unabhängigkeit beitragen. Diese Förderung lokaler Wirtschaftsprozesse schafft Arbeitsplätze, stärkt die regionale Wirtschaft und ermöglicht eine langfristige und wirtschaftlich unabhängige Struktur für die Safe-Hubs.
Gestartet im Jahr 2007, gibt es heute elf Safe-Hubs in Südafrika – und 13 weltweit. Jedes erreicht zwischen 1.500 und 5.000 junge Menschen direkt sowie zwischen 7.500 und 25.000 Menschen im sozialen Umfeld. Rund 180 „Collaboration Partnerships“ wurden bislang geschlossen, über 1.300 Arbeitsplätze geschaffen und fast 400.000 „Activity Check-ins" verzeichnet.
Den destruktiven Kreislauf der strukturellen Benachteiligung durchbrechen
„Das Safe-Hub-Konzept hat uns überzeugt“, sagt Julia Thiele-Schürhoff, Vorsitzende von Knorr-Bremse Global Care e.V. „Kinder und Jugendliche aus strukturell benachteiligten Familien mit geringen Bildungs- und Fördermöglichkeiten leben oft in einem destruktiven Kreislauf mit geringen Aufstiegschancen. Die strategische Partnerschaft ermöglicht uns, Probleme an der Wurzel anzupacken und diesen Menschen langfristig eine Perspektive zu geben.“
Die Institution hinter der strategischen Partnerschaft trägt den Namen Safe-Hub Global gGmbH. Hohe Wirkung, effiziente Mittelverwendung und Nachhaltigkeit sind die Gründe, weshalb Global Care auf die strategische Partnerschaft setzt.
Vom PlayMaker-Teilnehmer zum Head of Facility
Wie Wirkungsstärke aussieht, zeigt die Biografie von Anelani Bungane. Als Jugendlicher kam er im Jahr 2013 als Teilnehmer in den Safe-Hub in Khayelitsha. Bald gehörte er zu den ersten Absolventen des PlayMaker- Ausbildungsprogramms. Es beinhaltet eine 12-monatige Ausbildung für lokale Coaches und bereitet die Teilnehmenden auf eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz vor. Für Bungane wird das Safe-Hub-Konzept zur Karriereleiter. Im Jahr 2022 wird er in Khayelitsha zum Senior Programme Manager ernannt. Im Folgejahr wechselt er als Einrichtungsleiter zum Safe-Hub in den Stadtteil Gugulethu-Manenberg.
Aber auch eine andere Karriereleiter gehört zu den Optionen: Knorr-Bremse Südafrika rekrutiert ganz gezielt Talente aus den Safe-Hub-Programmen, zum Beispiel für Ausbildungsplätze im Unternehmen.
Von Südafrika auf die Nordhalbkugel nach Berlin und Philadelphia
Von den etablierten Safe-Hubs, deren Konzept vom „United Nations Office on Sport for Development and Peace“ als globales Best-Practice-Modell für Jugendentwicklung anerkannt ist, lässt sich viel für die globale Skalierung lernen. Deutschland, Côte d’Ivoire, Indien und USA sind Heimatländer der jüngsten Safe-Hub-Projekte. Wie in Südafrika ist es dort, mit Ausnahme der Côte d’Ivoire, zu den Knorr-Bremse Gesellschaften nicht weit. Denn Mitarbeitende von Knorr-Bremse sollen sich einbringen können. Zum einen, um ihre Sensibilität für gesellschaftliches Engagement zu fördern. Zum anderen, um unternehmerisches Handeln in Projekte sozialer Verantwortung zu integrieren und damit die Effektivität und Wirkung noch weiter zu erhöhen.