Ob „Fridays for Future“ oder die weltpolitische Berichterstattung dieser Tage – schon lange nicht mehr wurde uns so schmerzlich bewusst, wie wichtig und wertvoll Energie ist. Die gute Nachricht ist: Jede/r von uns kann etwas dazu beitragen, indem der alltägliche Lebenstil, der eigene energetische Fußabdruck und die einzelnen Lebensareale reflektiert betrachtet werden. Unsere Ernährung. Unsere Kleidung. Unsere Mobilität. Unser Gütertransport. Was sind wir bereit dafür zu bezahlen? Welche Kompromisse sind wir bereit dafür einzugehen?
Dass es sich beim Schienenverkehr mit Abstand um eines der nachhaltigsten motorisierten Verkehrsmittel im Personen- und Güterverkehr handelt, ist mittlerweile jedem klar. Trotzdem ist die Branche weiter bestrebt, auf Basis neuer Technologien und wachsenden datenbasierten Möglichkeiten den eigenen Fußabdruck zu reduzieren.
Fahrerassistenzsysteme sparen Energie
Zum Beispiel mit Fahrerassistenzsystemen (FAS) zur Energieeinsparung. Im Grunde genommen also Navis, die dem Triebfahrzeugführenden über ein Display und basierend auf der Kenntnis von Fahrplan, Topografie – sowie im Idealfall auch der aktuellen Verkehrslage – Fahrempfehlungen für eine möglichst energieeffiziente Fahrweise bereitstellen. Einen 5000-Tonnen-Güterzug nach dem – oft vermeidbaren ungeplanten – Abbremsen wieder auf Transportgeschwindigkeit zu beschleunigen, erfordert einen enormen Energieeinsatz. Gut möglich, dass sich ein solcher Energieverbrauch mit integrierten FAS vermeiden lässt. Die DB Cargo, beispielsweise, spart in Deutschland jährlich durchschnittlich 5% Energie und entsprechend CO2 über ein derartiges FAS ein.
Connected Driver Advisory Systems – c-DAS
Sog. C-DAS berücksichtigen über die Informationen zu Fahrplan und Topografie hinaus noch Informationen zur live-Verkehrslage der befahrenen Strecke. Insbesondere seit der Integration von live-Betriebsinformationen – im konkreten Fall den ZLR-Nachrichten der sog. „Grünen Funktionen“ der DB Netz AG - ist die Aktivierungsrate des FAS LEADER der DB Cargo auf mittlerweile über 90% gestiegen. Die ZLR-Nachrichten enthalten zusätzlich Informationen zur Geschwindigkeitsanpassung, um prognostizierte Konflikte in der Belegung der Infrastruktur zu vermeiden. Ungeplante Halte werden also vermieden und der Verkehr läuft insgesamt reibungsloser ab – ein großer Vorteil insbesondere für Güterverkehrsbetreiber.
FAS und mobile Endgeräte
Handelt es sich beim FAS LEADER der DB Cargo um eine fest verbaute Panel-PC-Lösung, so hat Knorr-Bremse in einer auf Europa angelegten Marktstudie in 2020 von der schlagenden Präferenz der teilnehmenden Betreiber gelernt, derartige Lösungen in Zukunft auch auf mobilen Endgeräten angeboten zu bekommen. Dafür haben wir uns mit einem Partner zusammengetan, der “Tablet im Führerstand” schon lange kann: die CN-Consult GmbH .
LEADER4DiLoc ist ein FAS zur Energieeinsparung für mobile Endgeräte, das von den Kooperationspartnern gemeinsam für den europäischen Schienenverkehrsmarkt entwickelt und betrieben wird. Die Plattform, von der aus LEADER4DiLoc aufgerufen wird, ist das Modul DiLoc|Sync von CN-Consult GmbH, das wie ein “Schweizer Taschenmesser der Digitalisierung” für den Führerstand neben der Fahrerassistenz noch mit interessanten weiteren Anwendungen aufwartet.
LEADER4Tablet ist eine eigenen Anwendung für mobile Endgeräte, letztlich eine Portierung der Oberfläche, wie sie bei der DB Cargo bereits im Einsatz ist. Diese Lösung ist einerseits für Betreiber geeignet, die das Tablet während der Fahrt für keine anderen Belange einsetzen sondern nur für die Anzeige der Fahrerassistenz zur Energieeinsparung, andreseits aber auch für diejenigen, die bereits ein anderes System nutzen, in das der LEADER4Tablet integriert werden kann.