© Siemens Mobility

Upgrade ins digitale Zeitalter.

Damit Subsysteme von Zügen am besten nie ausfallen sind ihre Instandhaltungsintervalle mit großen Puffern beaufschlagt. Das schafft zwar Planungssicherheit, ist aber für den Flottenbetrieb nicht gerade effizient. Um beides in Einklang zu bringen, haben sich Knorr-Bremse und Siemens Mobility zu einem weltweiten Novum zusammengeschlossen.

Defekte Klimaanlagen, die ausgerechnet im Sommer den Dienst quittieren, gehören zu den großen Ärgernissen eines jedes Zugpassagiers, zweifellos. Wenn die Hersteller also die Instandhaltungsintervalle ihrer Anlagen berechnen, schlagen sie einen Sicherheitspuffer auf. Groß genug, damit auch die beanspruchteste Anlage nicht ungeplant ausfällt. Der gewichtige Nachteil: Oft werden Systeme und Komponenten „zu früh“ überholt oder gar ausgetauscht. Wertvolle Restlebensdauer geht verloren.

Knorr-Bremse und Siemens Mobility lösen diesen langen geltenden Zusammenhang nun in großem Stil auf: Sie haben die weltweit erste Kooperation zwischen einem führenden Systemlieferanten und einem führenden Fahrzeugbauer bei der digitalen Zustandsüberwachung von Klimasystemen gestartet. Remote Condition Monitoring lautet der Fachbegriff.

Intelligente Datenauswertung optimiert den Betrieb und reduziert den Energieverbrauch

Dazu erhalten 733 Klimasysteme von 172 Regionalzügen des britischen Betreibers South Western Railway einen Nachrüst-Kit mit der digitalen Knorr-Bremse Lösung für die Zustandswartung. Die Kits beinhalten Hard- und Software: Eine zusätzliche Sensorik-Einheit, die an den Klimasystemen Betriebsdaten aufzeichnet. Und eine Cloud-Lösung, um die Daten intelligent auszuwerten. Aus diesen „Big Data Insights“ können die Service-Teams von Siemens Mobility innerhalb deren Railigent ® Plattform möglichen Reparaturbedarf frühzeitig ableiten. Er lässt sich nun proaktiv angehen – lange bevor eine ungeplante Reparatur den Fahrzeugbetrieb beeinträchtigt. Gleichzeitig wird die Restlebensdauer der Systeme besser ausgenutzt.

© Siemens Mobility

„Wir verstehen uns als digitales Systemhaus“, erklärt mit Dr. Nicolas Lange der Geschäftsführungsvorsitzende der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH. „Deshalb haben wir unsere digitalen Services in der Vergangenheit konsequent erweitert und unsere Leistungen speziell auf dem Gebiet der Zustandsüberwachung ausgebaut. Jetzt können wir der South Western Railway-Flotte ein wichtiges Upgrade ins digitale Zeitalter geben.“

Im dritten Quartal 2021 begannen die Installationen an den Klimasystemen und sollen zum ersten Quartalsende 2022 abgeschlossen sein. Somit soll die neue Lösung zum Frühjahr 2022 in den Betrieb starten.

Bedarfsorientierte Lufteinspeisung verbessert Luftqualität im Fahrzeug

Die weitere Funktionalität, die mit dem Einbau der Kits einhergeht: Eine Sensorik, die in den Klimasystemen den CO2-Gehalt der Luft überwacht. Fällt die Luftqualität unter einen bestimmten Wert, wird zusätzliche Frischluft angesaugt. Die verbesserte Luftqualität ist übrigens nicht der einzige Pluspunkt des Aufbaus. Da Frischluft in vielen Situationen gekühlt oder erwärmt werden muss, verkleinert die bedarfsorientierte Einspeisung auch den ökologischen Fußabdruck der Züge.

Zurück zur Übersicht: Newsforum