Bei einem optimalen Bremsvorgang wird an sämtlichen Achsen oder Drehgestellen die jeweils individuelle Bremskraft eingeleitet. Dies zu koordinieren ist Aufgabe der Bremssteuerung – dem sprichwörtlichen Gehirn des Bremsvorgangs. Egal ob Reibungsbremse, Magnetschienenbremse 'MagnetAct', Wirbelstrombremse 'EddyAct', generatorische Bremse durch Antriebsumkehr oder eine Kombination daraus: Mit dem "Blending" sorgt die Bremssteuerung für ein optimales Zusammenspiel der unterschiedlichen Bremsarten.
Komplexe pneumatische und hydraulische Funktionen
Moderne Bremssteuerungen nehmen komplexe pneumatische und hydraulische Funktionen wahr. Bei lokbespannten Zügen „übersetzen“ Steuer- und Relaisventile den Druck aus der Hauptluftleitung in den nötigen Druck an den Bremszylindern. Sie geben Druckluft feindosiert weiter – unzählige Male bei jeder Fahrt und stets zuverlässig auch unter extremen Betriebsbedingungen. Notbremsventile leiten in Sekundenbruchteilen Schnellbremsungen ein. Elektropneumatische Bremssysteme ermöglichen flexible Systemlayouts, die sich für alle Typen von Hochgeschwindigkeitszügen, Triebzügen und Metros konfigurieren lassen. Mit dem KE-Ventil befindet sich das seit Jahrzehnten weltweit maßgebliche Steuerventil im Knorr-Bremse Portfolio.
Darüber hinaus ist das Unternehmen führend bei der Entwicklung von leistungsfähigen hydraulischen Bremssystemen, die sich auch in engen Einbauverhältnissen anbringen und wartungsarm betreiben lassen.
Mit integrierten Systemlösungen schneidet Knorr-Bremse Bremssteuerungen individuell auf nahezu alle denkbaren Kundenanforderungen zu – für sämtliche Fahrzeugtypen, Fracht- wie Passagieranwendungen, alle weltweiten Schienenverkehrsstandards und unterschiedlichste Umwelteinflüsse.
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80809 München
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Zukunftsthema Reproducible Braking Distance (RBD)
Ein zentrales Zukunftsthema stellt bei der Entwicklung von Bremssystemen der Ansatz einer Reproducible Braking Distance (RBD) dar. Er zielt mit der Integration einer neuartigen Verzögerungsregelung, einem deutlich verbesserten Gleitschutz 'WheelGrip' sowie dem Sandungssystem 'SandGrip' darauf ab, die Streuung der Bremswege deutlich zu reduzieren – und im Umkehrschluss die Grundlage für eine spürbar höhere Auslastung der Schieneninfrastruktur zu legen. Gleichzeitig gehört das punktgenaue Abbremsen zu den Grundvoraussetzungen einer umfangreicheren Automatic Train Operation (ATO) – einem wichtigen Aspekt für ein optimiertes Zusammenspiel im Systemverbund Eisenbahn.