CubeControl - Alte Bekannte!
Seit Jahren setzt Alstom in verschiedensten Schienenverkehrsprojekten rund um den Globus auf die modulare Bremssteuerung CubeControl. Nun verbaut der Hersteller aus Frankreich die neueste Generation der Plattform in einer Hochgeschwindigkeitsflotte, die bald in Schweden unterwegs sein wird.
Ein Blick zurück: Die CubeControl ist noch nicht lange am Markt, da steht bei Alstom eine wichtige Entscheidung an. 12 Metropolis-Achtteiler hatte die Shanghai Metro bei dem Hersteller aus Frankreich fur die damalige „West-Extension“ der Linie 2 bestellt. Gefordert ist eine moderne Steuerung, welche die Bremsleistung unter Berücksichtigung zahlreicher Variablen – etwa die Gewichtsverteilung der Passagiere – optimal an die jeweilige Betriebssituation anpasst. Die Wahl fallt auf die damals noch unter dem Namen EP2002 vertriebene Steuerung. Knorr-Bremse ist umgehend lieferfähig. Schon im Jahr 2007 kann Alstom die ersten „Cubes“, die sämtliche mechanische und elektronische Komponenten in einer gemeinsamen mechatronischen Einheit vereinen, in den Metropolis-Fahrzeugen verbauen.
Unter anderem auch bei den Fahrzeugen für die Londoner „Sub-Surface Lines“ und die „Victoria Line“ (2005) setzte der Hersteller (bzw. ehemals Bombardier) auf die CubeControl, ebenso in der „Aventra“-Plattform für das Crossrail-Projekt. Weit über 130.000 CubeControl-Einheiten wurden bis heute weltweit in über 350 Projekten ausgeliefert. Ein wesentlicher Grund dafür: Knorr-Bremse entwickelt die Steuerung sukzessive weiter.
Neueste CubeControl-Evolutionsstufe für nochmals verbesserte Bremsperformance und -dynamik
Neue Ethernet-Spezifikationen öffneten die Konnektivität zu anderen Systemen und den Einsatz von Condition Based Maintenance (CBM). Das Brake Disc Temperature Monitoring simuliert die Temperatur der einzelnen Bremsscheiben in Echtzeit und trägt dazu bei, unnötige Geschwindigkeitsbeschränkungen zu vermeiden. Der integrierbare Wheel Slide Protection (WSP)-Algorithmus WheelGrip Adapt steht für nochmals verkürzte Bremswege unter extrem niedrigen Kraftschlussbedingungen. Die Deceleration Control (DCC) entkoppelt die Verzögerung zunehmend von den variablen Rahmenbedingungen und Toleranzen des Fahrzeugbetriebs. Zudem spielt die CubeControl zukünftig ihre Vorteile auch in weiteren Fahrzeugplattformen wie Regional- und Stadtschnellbahnen sowie Hochgeschwindigkeitszügen aus.
Nun ist Alstom in Sachen CubeControl erneut Vorreiter – und bestellte als erster Hersteller die neueste Generation. Auf diesem Weg wird Knorr-Bremse in den nächsten Jahren eine Alstom-Flotte schwedischer Highspeed-Züge ausrüsten.
Die neue Evolutionsstufe integriert die Komponenten des Bremssystems fortan noch intelligenter: Unter anderem ermöglicht sie ein weiterentwickeltes Zusammenspiel von Elektro-Pneumatik, Mechatronik sowie intelligenter Software und Daten. Dadurch können beispielsweise Bremsperformance und -dynamik nochmals verbessert und Verspätungen proaktiver vermieden werden. In Kombination ermöglichen einige dieser Innovationen eine Reproducible Braking Distance (RBD) in der neuen CubeControl-Evolutionsstufe, die Knorr-Bremse ab dem kommenden Jahr an den Markt bringt.
Die Lieferungen an Alstom starten im Jahr 2024 und laufen planmäßig bis ins Jahr 2028.
