Weltfrauentag 2023.

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages wollen wir die weiblichen Vorbilder hervorheben, die uns inspirieren und motivieren, Größeres zu erreichen. Wir bei Knorr-Bremse sind stolz darauf, viele unglaubliche weibliche Vorbilder zu haben, die in ihren Bereichen einen positiven Einfluss ausüben, Teams leiten, innovativ sind und Barrieren überwinden. Anlässlich des Internationalen Frauentags haben wir mit unseren Kolleginnen Jasmina Brackovic, Carina Smid, Alexandra Friedrich, Nancy Xia und Corinne Ask über weibliche Vorbilder und ihre Rolle gesprochen.

Warum braucht es weibliche Vorbilder?

Jasmina Brackovic: Vorbilder spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und der Wahl des zukünftigen Berufs. Sie inspirieren und motivieren uns, über unsere Komfortzone hinauszugehen, um etwas Größeres zu erreichen. Dadurch, dass sie etwas erreichen, das weit weg zu sein scheint, zeigen sie uns, dass es möglich ist durch konsequente Zielverfolgung und Entwicklung der eigenen Fähigkeiten Ziele zu erreichen, die auf den ersten Blick unerreichbar scheinen. Für Frauen ist das besonders wichtig, weil sie oft die so genannten Geschlechternormen überwinden müssen, das heißt, die Vorstellungen der Gesellschaft darüber, wie sich eine Frau zu verhalten hat und in welchen Berufen sie arbeiten sollte.

Carina Smid: Ich bin mir nicht sicher, ob es weibliche (oder männliche) Vorbilder braucht. Es braucht Geschichten und Eindrücke von interessanten, starken und selbstbewussten Frauen. Geschichten, die inspirieren, die Orientierung geben, die für Impulse und andere Blickwinkel im eigenen Wirkungskreis sorgen.

Alexandra Friedrich: Wie überall auch braucht es Vorbilder, mit denen man sich identifizieren kann. Sie visualisieren die eigen gesetzten Ziele und Verhaltensweisen, machen Mut und motivieren auch neue Wege zu gehen oder Veränderungen einzuschlagen. Daher sind gerade für Frauen weibliche Vorbilder in eher männerdominierenden Bereichen unabdingbar.

Nancy Xia: In Asien stellen die gesellschaftlichen Normen zu hohe Erwartungen an die Frauen, nicht nur in Bezug auf die Karriere, sondern auch in Bezug auf die Ehe und die familiären Verpflichtungen, insbesondere in China für Frauen, die in der Zeit der Ein-Kind-Politik geboren wurden. Unter solchen äußeren Umständen bieten weibliche Vorbilder gute Beispiele dafür, wie Frauen ihre Karriere und ihr Leben gut unter einen Hut bringen können und wie weit sie durch ihre eigenen Anstrengungen und ihre Selbstentfaltung kommen können. Es wird Frauen in ihrer Unsicherheit aufklären und inspirieren.

Corinne Ask: Weibliche Vorbilder repräsentieren und erweitern das, was möglich ist. Weibliche Vorbilder ermutigen andere Frauen, höhere Ziele anzustreben, ehrgeizig zu sein und zeigen, dass die Möglichkeiten grenzenlos sind. Ein weibliches Vorbild zeigt positive erlernte Verhaltensweisen und ermutigt zu konstruktivem Handeln. Im Laufe der Zeit haben Frauen für mehr Rechte gekämpft und sich eine positive Haltung in der Arbeitswelt erarbeitet, und das ist etwas, das mir sehr am Herzen liegt.

Es braucht Geschichten und Eindrücke von interessanten, starken und selbstbewussten Frauen. Geschichten, die inspirieren, die Orientierung geben, die für Impulse und andere Blickwinkel im eigenen Wirkungskreis sorgen.

Carina Smid – Head of Marketing Rail

Welche Rolle haben weibliche Vorbilder für deine Karriere gespielt?

Jasmina Brackovic: In meiner Familie hatte ich tolle weibliche Vorbilder, die mir gezeigt haben, dass man seinen Weg gehen soll, den man für sich ausgesucht hat und sich nicht einschüchtern lassen darf von Vorurteilen (in meinem Beispiel: Mädchen können kein Maschinenbau studieren). Ohne den Zuspruch meiner Mutter und meiner Schwester, aber auch die Art und Weise wie sie ihr Leben mir vorgelebt haben, hätte ich wohl nicht den Beruf gewählt, den ich heute habe und mit dem ich sehr glücklich bin.

Carina Smid: Ein wirkliches Vorbild - ob weiblich oder männlich - hatte ich eigentlich nicht. Vielmehr sind es bestimmte Persönlichkeiten und Wege, die ich bewundert habe und mich immer wieder angespornt haben. Meine Mutter beispielsweise ist eine Vorreiterin für mich. Eine Frau, die selbstverständlich und ohne große Worte mit zwei Kindern einen verantwortungsvollen Job hatte, damit auf eigenen Beinen stand und ihre Entscheidungen selbst treffen konnte. Diese Zielstrebigkeit und Unabhängigkeit waren sicherlich starke Triebfedern für meine eigene Entwicklung.

Auch haben mich verschiedene Sportlerinnen fasziniert. Ich komme selbst aus dem Schwimmen und der Leichtathletik und mich haben der Biss und das Durchhaltevermögen beispielsweise von Franziska van Almsick und Heike Drechsler sehr beeindruckt.

Alexandra Friedrich: Meine weiblichen Vorbilder im Familien- und Freundeskreis haben mir gezeigt, dass man seinen Weg gehen soll, den man für sich ausgesucht hat und sich nicht einschüchtern lassen darf von Vorurteilen und gesellschaftlichen Hürden. Ich wollte unbedingt Ingenieurin werden, auf eigenen Beinen stehen und auch eine Familie gründen. Ohne den Zuspruch meiner Mutter und meiner Schwester, aber auch die Art und Weise wie sie ihr Leben mir vorgelebt haben, hätte ich wohl nicht den Beruf gewählt, den ich heute habe und mit dem ich sehr glücklich bin.

Nancy Xia: Ich wuchs in einer Familie mit nur einem Elternteil auf; mein Vater starb, als ich noch sehr klein war. Meine Mutter, Lehrerin an einer Grundschule auf dem Lande, zog mit ihrem sehr geringen Einkommen drei kleine Töchter groß. Obwohl unser Leben ziemlich hart war, war die familiäre Betreuung sehr herzlich und ermutigend. Von meiner Mutter habe ich gelernt, dass wir Frauen genauso viel Verantwortung übernehmen können wie Männer, dass wir durch unsere Beharrlichkeit und unseren Einsatz, durch unseren Mut und unser Selbstvertrauen sowohl im Beruf als auch im Leben Freiheit genießen werden.

In meiner Familie hatte ich große weibliche Vorbilder, die mir gezeigt haben, dass man seinen eigenen Weg gehen und sich nicht von Vorurteilen einschüchtern lassen sollte

Alexandra Friedrich – Head of Global Project Management Office

Was zeichnet weibliche Role Models aus?

Jasmina Brackovic: Ich war schon immer fasziniert von Frauen, die trotz aller Hindernisse und gesellschaftlicher Normen ihre eigenen Weg gehen, wie z.B. Simone de Beauvoir, Ruth Bader Ginsburg, Marie Curie, Janis Joplin, Hellen Keller, Frida Kahlo, etc. Dies fordert viel Entschlossenheit und Ausdauer, um die eigene Ziele zu erreichen, Selbsicherheit, um mit Gegenwind aus der Umgebung umzugehen und sich nicht verunsichern zu lassen und Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen, auch wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt.

Carina Smid: Authentizität, Gestaltungswille, Unabhängigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind wesentliche Attribute für ein weibliches Role Model, wenn man das so bezeichnen möchte. Diese würde ich auch als meine eigenen Werte bezeichnen. Und nicht zu vergessen - eine gehörige Portion Humor.

Alexandra Friedrich: Weibliche Role Models sind für mich auf alle Fälle authentisch, selbstbewusst und unabhängig. Sie konzentrieren sich auf ihre weiblichen Stärken, bringen Leistung, beharren nicht auf Quote und sind stolz Frauen zu sein. Themen anpacken und eine "Macherin" sein, trotz Umfeld und sozialen Normen, finde ich sehr inspirierend.

Nancy Xia: In meinen Augen sind weibliche Vorbilder lebenslang Lernende. Sie bewahren innerlich Selbstdisziplin und äußerlich Neugierde. Sie sind entscheidungsfreudig und verantwortungsbewusst, und sie sind großzügig und leidenschaftlich. Sie sind immer bereit, sich für das Team oder für den Vorteil anderer aufzuopfern.

Corinne Ask: Ein weibliches Vorbild ist für mich jemand, der durch Motivation, Inspiration und Unterstützung einen positiven Einfluss auf andere ausübt. Ein Vorbild ermutigt andere, zu wachsen und sich zu entwickeln.

Eine Mitarbeiterin von Knorr-Bremse als Role Model.
Ich war schon immer fasziniert von Frauen, die trotz aller Hindernisse und gesellschaftlichen Normen ihren eigenen Weg gehen. Ich habe das Glück, in einer Familie voller starker Frauen aufgewachsen zu sein, die mir genau das beigebracht haben.

Jasmina Brackovic – R&D Projekt Managerin Innovation Partnerships

Wo bist du selbst ein Vorbild oder willst es sein?

Jasmina Brackovic: Getreu meinen Vorbildern, bin ich auch meinen eigenen Weg gegangen. Ich war schon immer sehr neugierig und habe mich für viele verschiedene Dinge interessiert: Musik, Literatur, Psychologie und Wirtschaft. Aufgrund des Krieges in meinem Land hatte ich aber sehr wenig Möglichkeiten, meine Neugier zu befriedigen, da viele Bibliotheken niederbrannten und die Infrastruktur zerstört wurde. Deshalb habe ich mir sehr früh Englisch und Deutsch beigebracht. Diese Sprachkenntnisse öffneten mir die Tür zu einer Welt voller neuer Möglichkeiten. Als ich dann als Studentin reisen wollte, dies aber aufgrund der Visabestimmungen und finanziellen Gründen nicht möglich war, recherchierte ich erneut und habe damit angefangen, mich für unterschiedliche Studententreffen und Konferenzen zu bewerben, die Stipendien für Menschen wie mich angeboten haben. So konnte ich Europa bereisen und Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenlernen. Aus diesen Erfahrungen habe ich gelernt, dass es fast immer einen Weg gibt, seine Träume zu realisieren, wenn man beharrlich genug ist. Dabei muss man auch bereit sein, Kompromisse einzugehen: Für meine Karriere musste ich meine Heimat, meine Familie und meine Freunde verlassen und mein Leben in einem fremden Land komplett neu beginnen. Das war sehr hart, aber ich würde es wieder machen. Ich erzähle gerne meine Geschichte, vor allem den jungen Frauen, die wie ich aus Kriegsgebieten und/oder benachteiligten Länder kommen, um genau diese Botschaft weiterzugeben: Traut euch, euren eigenen Weg zu gehen, auch wenn ihr keine Perspektive seht, gebt nicht auf und sucht weiter.

Carina Smid: Wie gesagt, Vorbild ist eigentlich nicht die richtige Beschreibung für mich. Ich möchte die Werte vorleben und vorantreiben, die mir selber wichtig sind, die sich in meinem Leben als wesentliche und richtige Weichensteller bewährt haben. Das versuche ich in meinen verschiedenen Rollen als Mutter von drei fast erwachsenen Töchtern, als Kollegin, als Mentorin, als Sportlerin und in meinem Freundeskreis zu leben.

Alexandra Friedrich: Ich versuche für meine Kinder (2 Mädchen, 1 Junge), als Kollegin und als Führungskraft ein gutes Vorbild zu sein und will vermitteln, dass jeder seinen Anteil zum Thema Diversity bringen muss, Frau wie Mann. Denn jede Art von Vielfalt ist eine Bereicherung und erweitert den eigenen Horizont. Daher sei offen und tolerant aber sei dir auch bewusst es wird immer Unterschiede/Vorurteile geben, lerne das zu handhaben und baue auch eigene Vorurteile ab.

Nancy Xia: Ich genieße die Momente, in denen mir meine Teammitglieder und Kollegen sagen, wie sehr sie sich auf mich verlassen können, und ich freue mich, wenn meine Tochter sagt: Ich bin stolz auf dich, Mama.

Corinne Ask: Bei der Arbeit versuche ich, ein Vorbild für mein Team zu sein. Ich ermutige mein Team, sich einzubringen, sich weiterzuentwickeln und nie aufzuhören zu lernen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Außerdem ermutige ich mein Team, zu wachsen und seiner Leidenschaft zu folgen. Ich biete meinem Team nicht nur Möglichkeiten, sondern glaube auch, dass man durch Herausforderungen und Erfahrungen wächst. Ich biete meinem Team herausfordernde Möglichkeiten und begleite sie bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben. Ich halte es für wichtig, als Mentor aufzutreten, aber auch von meinen Mentees zu lernen; die Rolle des Mentors ist eine Zweibahnstraße.

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