Happy 100.000, liebe CubeControl!

Mit Superlativen sollte man es nicht übertreiben. Doch bei der Bremssteuerungsfamilie CubeControl ist einer angebracht: Schließlich schrieben die Knorr-Bremse Entwickler mit der als EP2002 bekanntgewordenen Mechatronik Bahntechnikgeschichte. Was die Steuerung so besonders macht – und warum ihre Erfolgsgeschichte auch nach über 100.000 ausgelieferten Einheiten weitergeht.

Wenn Metros bremsten, geschah dies jahrzehntelang auf eine eingespielte Art und Weise. Vorne drückte der Fahrer auf die Bremse. Hinten wurde die Kraft zu gleichen Teilen auf die Wagen entlang des Zuges verteilt. Dann kam im Jahr 2004 die CubeControl – und hob den Metro-Bremsvorgang auf eine neue Ebene.

Bessere Bremsperformance, niedrigere Lebenszykluskosten, reduzierter Montageaufwand

Von nun an bremsten Metros drehgestell- und achsenselektiv. Optimal auf die Gewichtsverteilung der Passagiere dosiert, die sich gerade eben im jeweiligen Wagen befinden. Perfekt abgestimmt auf die Haftwerte zwischen Rad und Schiene, die gerade eben zur Verfügung stehen. Bahnbetreiber waren hocherfreut über deutlich verbesserte Bremsperformance und Lebenszykluskosten. Fahrzeugbauer über den deutlich reduzierten Montage-, Verrohrungs- und Verkabelungsaufwand.

Denn als dezentral angeordnetes System fasst die CubeControl eine Vielzahl elektronischer und mechanischer Komponenten in einer einzigen mechatronischen Einheit zusammen. Installiert an jedem Drehgestell integriert die würfelförmige „Box“ Funktionen wie lastabhängige Not- und Betriebsbremse sowie das Antiblockiersystem für Schienenfahrzeuge, den Gleitschutz. Obendrüber stellen Gateway-Module die Verbindung zur Fahrzeugleittechnik her. Mit ihnen kann Knorr-Bremse die Steuerung projektspezifisch auf die jeweilige lokale Anwendung hin auslegen.

Weltweit fahren über 200 Bahnprojekte mit der CubeControl-Steuerung

Mit dem Aufbau, auch das lässt sich ohne Übertreibung so sagen, setzte die CubeControl in der Eisenbahnwelt umgehend einen neuen Standard. Nur fünf Jahre nach der Markteinführung waren schon Systeme für über 7.000 Metrowagen verkauft – ein echter Vertrauensbeweis der Knorr-Bremse Kunden.

Inzwischen sind über 200 Bahnprojekte weltweit mit der CubeControl-Steuerung unterwegs. Die Liste liest sich wie das Inhaltsverzeichnis eines Weltatlasses: Ankara, Athens, Bangkok, Beijing, Dubai, Guangzhou, London, Los Angeles, Nanjing, Neu-Delhi, Sao Paulo, Shanghai, Singapur, Stockholm. Die symbolträchtige 100.000 Einheit bremst nun ein Fahrzeug der neuen „Line 14“ in Shenzhen.

Immer Up-to-Date dank evolutionärer Weiterentwicklung

Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht – weil sich die DNA der CubeControl aus ihrer evolutorischen Weiterentwicklung spinnt: Neue Ethernet-Spezifikationen ermöglichen die Konnektivität zu anderen Systemen sowie die zustandsabhängige Instandhaltung (Condition Based Maintenance, CBM). Das Brake Disc Temperature Monitoring simuliert die Temperatur der einzelnen Bremsscheiben in Echtzeit. Dies trägt dazu bei, unnötige Geschwindigkeitsbeschränkungen zu vermeiden. Der integrierbare neue Gleitschutzalgorithmus sorgt für nochmals verkürzte Bremswege auch unter extrem niedrigen Kraftschlussbedingungen. Mit der neuen Deceleration Control (DCC) ist Knorr-Bremse ein wichtiger Schritt zum punktgenauen Bremsen auch unter schnell wechselnden Schienenbedingungen gelungen.

Doch die wohl grundlegendste Weiterentwicklung ist eine systemische: Wenngleich die CubeControl-Erfolgsgeschichte mit Metro-Anwendungen begann, spielt die Steuerung ihre Vorteile nun auch bei Fahrzeugplattformen wie Regional- und S-Bahnen oder Hochgeschwindigkeitszügen aus.

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